"Innovatives Grünes Projekt in Saarlouis wird mit 1,02 Mio Euro gefördert" so Gerald Purucker.

Saarlouiser Hausbaumprogramm 2.0: Stadt erhält 1,02 Mio Euro Förderung für die Anpflanzung von Stadtbäumen in Hotspot-Bereichen

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am heutigen Mittwoch (01.03.2023) die Projektskizze „Straßenbäume und Wasserrückhalt in Klima-Hotspots von Saarlouis“ mit einem Fördervolumen von 1,02 Mio. Euro beschlossen. Das städtische Umweltamt hat im Rahmen des Nachfolgeaufrufes des Förderprogrammes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ eine entsprechende Projektskizze erfolgreich eingereicht. Saarlouis hat bereits im Jahr 2022 für überregionale Aufmerksamkeit mit dem Hausbaumprogramm gesorgt, welches mittlerweile bundesweit als „Saarlouiser Modell“ in Stadt- und Gemeinderäten beantragt wird. Das aktuelle Programm fördert die Anpflanzung von Bäumen im stadtklimatisch defizitären Räumen, sog. städtischen Hotspots. Dabei geht es nicht nur um die Aufwertung mit öffentlichem Grün, sondern auch in besonderer Weise um den Rückhalt von Oberflächenwasser und der Verbesserung von Standortbedingungen der Stadtbäume nach dem Schwammstadtprinzip.

Dazu der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat von Saarlouis, Gerald Purucker:

„Nach dem großen Erfolg des Saarlouiser Hausbaumprogrammes wird Saarlouis in den nächsten Jahren von weiteren hochwertigen Baumpflanzungen im öffentlichen Raum profitieren. Wir freuen uns außerordentlich und begrüßen den erfolgreichen Antrag des städtischen Umweltamtes. Mit städtischen Eigenmitteln stehen der Stadt insgesamt 1,2 Mio. Euro in den nächsten Jahren zur Anpflanzung von Stadtbäumen als Komponente der Überflutungs- und Hitzevorsorge zur Verfügung.

Im Gegensatz zum Hausbaumprogramm, bei dem Straßenbäume auf privaten Grundstücken mit Straßenbezug gepflanzt werden, bezieht sich das jetzige Vorhaben auf die Pflanzung von Bäumen im öffentlichen Straßenraum. Denn hier sind oftmals erhebliche Hindernisse wie Leitungen oder starke Versiegelungen im Wege. Das macht die Pflanzungen erheblich aufwendiger, da Flächen entsiegelt und entsprechend vorbereitet und aufgewertet werden müssen. Die Pflanzungen sollen in besonders stadtklimatisch defizitären Bereichen, sog. Klima-Hotspots vorgenommen werden. Grundlage für die Auswahl der Standorte sollen die Klimaanalyse Saarlouis 2020 und die Aufnahmen der Thermografie-Überfliegung aus dem Jahr 2022 sein. Die Straßenbäume sollen dem Klimawandel trotzen können. Dazu müssen Wuchsbedingungen entlang versiegelter Straßen und Gehwege verbessert werden. Denn Wassermangel und anhaltende Trockenheit und Hitze machen die Bäume anfällig für Schädlinge. Dies Erfahrungen haben wir mit den Platanen auf dem Großen Markt empflindlich zu spüren bekommen.

Eine Besonderheit des Projektes ist daher Einbringen eines möglichst hohen Anteils von Pflanzenkohle im Baumsubstrat und die Be- und Entlüftung der Planzgrube für den notwendigen Gasaustauch zwischen versiegelten Boden und Atmosphäre. Zudem erhöht sich das Wasserspeichervermögen durch die Kohle erheblich und Schadstoffe werden gefiltert. Der Rückhalt des Oberflächenwassers dient somit der Verbesserung des Mikroklimas, einer Entlastung des urbanen Kanalsystemes und damit auch einer gewissen Starkregenvorsorge. Das sog. Schwammstadtprinzip Im Wurzelraum verschafft den Wurzeln mehr Raum und verbessert die Versickerung von Regenwasser. Neben der Umsetzung neuer Pflanzmethoden werden bei der Auswahl der neu zu pflanzenden Bäume Schwerpunkte auf Hitzetoleranz und Trockenheitsverträglichkeit gelegt.

Um eine möglichst hohe Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, sollen die Baumpflanzungen entlang von Straßen im gesamten Stadtgebiet unter Abstimmung mit den Anwohnern vorgenommen werden. Ähnlich wie beim Hausbaumprogramm soll dabei eine Partnerschaft zwischen BürgerInnen und Stadt entstehen. Dadurch entwickelt sich ein gemeinsamer Beitrag zum Klimaschutz. Durch die hohe Innovationskraft und ist das Programm sicherlich (wieder) auf andere Kommunen übertragbar. Wir freuen uns auf die Aufwertung unseres Stadtbildes und einen weiteren wichtigen Schritt der Kreisstadt auf dem Weg zur klimaresilienten Schwammstadt.“

Fraktionsvorsitzender B90/DIE GRÜNEN

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