EXTREMHITZE AUF DEM GROSSEN MARKT
Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera vom 19. Juli 2022 vom Großen Markt. Die Asphaltdecke des Platzes heizt sich bei Lufttemperaturen von 38 Grad auf über 60 Grad auf. Die Platanen kühlen die Umgebung durch Schatten und Verdunstung sogar einige Grad unter die Umgebungstemperatur herunter.


Dazu der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat von Saarlouis, Gerald Purucker:
„Die Aufnahme einer Wärmebildkamera bringt es an den Tag. Der Große Markt in Saarlouis ist an Hitzetagen ein Hotspot mit Backofentemperaturen. Als am 19. Juli 2022, dem bisher heißesten Tag des Jahres im Innenstadtbereich 38 Grad im Schatten gemessen wurde, war die dunkle Asphaltfläche mit über 60 Grad extrem aufgeladen. Dass dies ein erhebliches Risiko von Gesundheitsgefährdungen für Mensch und Tier mit sich bringt, wird inzwischen immer häufiger seitens der Medizin angemahnt. Die Platanen kühlen die Umgebung durch Verdunstung und Schatten zwar einige Grad unter Umgebungstemperatur herunter, sie leiden aber selbst unter Hitze- und Umweltstress und der extrem hohen Abstrahlungswärme und sind deshalb krank. Geschwächt drohen sie, falls es keine Abhilfe der Situation gibt, weiter sukzessive zum Opfer von Schädlingen zu werden. Die Innenstadt wird dadurch zusätzlich eine noch schlechtere Aufenthaltsqualität aufweisen. Das Sommerfest der Vereine war aufgrund der sengenden Hitze quasi nicht zu besuchen. Und es wird nicht besser werden. Denn die Prognosen der Klimaforscher sind eindeutig: lange, trockene Extremhitzesommer werden in Saarlouis bis zum Jahr 2040 deutlich zunehmen, um bis zu 60 % (s. Klimagutachten o. Grafik am Ende). Die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität werden weiter leiden. Insbesondere ältere Menschen, vulnerable Personen und Kleinkinder sind durch den Klimastress und fehlende Schatten- und Grünzonen gefährdet. Die aufgeheizte Innenstadt kühlt nachts nicht mehr ab. Die Menschen schlafen schlechter und das wiederum führt zu zusätzlichen Belastungen für den Kreislauf. Fehlende oder abgeschnittene Kaltluftschneisen bringen keine Abkühlung in die Stadt. Daher müssen Entsiegelungen und Begrünungen, hochstämmiges Grün, hellere Oberflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen und insbesondere auch Wasser, bspw. durch (Trink-)Brunnenanlagen, in die Stadt gebracht werden. Die Brunnen müssen bei extremen Temperaturen tatsächlich in Betrieb sein. Der laufende Ideenwettbewerb zu Neugestaltung des Großen Marktes soll alle diese Herausforderungen aufnehmen und neue Antworten erarbeiten. Wir sind gespannt.“

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