Die Fraktion der Grünen im Stadtrat von Saarlouis fordert eine rasche Umsetzung konzeptioneller und investiver städtische Projekte mit hoher Wirksamkeit für den Klimaschutz. Mit dem Bundesprogramm zu „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ könnten vegetabile und bauliche Investitionen gezielt gefördert werden. Diese machen uns gegen fortschreitenden Klimawandel resilienter und unterstützen damit auch indirekt den Wirtschaftsstandort und die Einkaufsstadt Saarlouis. Den Weg haben die Grünen im Rahmen vieler konkreter und beschlossener Koalitions- und Haushaltsanträge bereits geebnet. Jetzt gilt es diese projektgerichtet zu entwickeln und rasch umzusetzen. Die Bedeutung an öffentlichem Grün steigert die Aufenthaltsqualität und die Sauberkeit in der Stadt. Und das wiederum gilt in der Mischung aus einer veränderten Moblilität, Einkaufen, Gastronomie-, Kulturangeboten und „Verweilen“ als attraktive Stadtentwicklung.
Dazu der stv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat von Saarlouis, Gerald Purucker:
„Das fachlich fundierte Klimagutachten für Saarlouis aus dem Jahr 2020 hat uns gezeigt, wie vulnerabel unser städtisches Klima ist. Nicht nur der klimatische Ist-Zustand ist erschreckend. So herrschen in vielen Siedlungsbereichen, vor allem der Innenstadt, Roden, Steinrausch, Lisdorf oder Neuforweiler teilweise extrem ungünstige humanklimatische Situationen vor. Auf Basis der regionalen Klimaprojektionen wurde im Klimagutachten in einem Bebauungszenario „Zukunft“ die klimatische Situation für Saarlouis im Jahr 2040 prognostiziert. Ergebnis: Die Durchschnittstemperatur wird in vielen Siedlungsbereichen zusätzlich zum Klimawandel um weitere 1,2 Grad steigen.
Resilienzen schaffen!
Durch diese zunehmenden klimatischen Veränderungen prallen hier zukünftig gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen aufeinander. Daher müssen wir jetzt Resilienzen schaffen, indem wir gezielt unseren urbanen Raum an den Klimawandel anpassen.
Großer und Kleiner Markt „Hotspots“
Das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ fördert Projekte bis zu 90 %. Viele konkrete Anträge liegen der Verwaltung bereits auf dem Tisch. Wir müssen jetzt die Fördermöglichkeiten nutzen und konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen. So könnten z.B. der Große und Kleine Markt an das Klima angepasst werden. Die Platanen auf dem Großen Markt sind dem Stress der Umwelteinflüsse nicht gewachsen. Nahezu alle Bäume sind schwer beschädigt. Der interfraktionell beschlossene Ideenwettbewerb für den Großen Markt ist deshalb forciert anzugehen.
Grüne Anträge zügig umsetzen
Nicht benötigte versiegelte Flächen, wie z.B. die ehemalige B 406 in Lisdorf oder am Kreuzberg in Fraulautern müssen entsiegelt werden. So gibt es bereits eine Reihe weiterer beschlossener „grüner Anträge“, wie Klimaschutzantrag, Aufstellung eines Alleenkonzeptes, Renaturierungsmaßnahmen, Erstellung eines Brunnenkonzeptes, Baumpflanzungen, Machbarkeitsstudien einer geänderten Verkehrsführung, Radverkehrskonzept und viele mehr.
Technologie kann helfen: Digitaler Zwilling
Zur Umsetzung kann der digitale Zwilling der Stadt eingesetzt werden. Mit der digitalen 3D-Replikation der Stadt wird die Stadtplanung, Stadtentwicklung und Freiflächenplanung revolutioniert. Das spart Zeit und Geld. Da nahezu alle Ämter im Rathaus mit den Anträgen zum Klimaschutz beschäftigt sind, erscheint es uns sinnvoll, eine Stelle als Projektmanager/in zu initiieren. Durch die komplexen strukturellen Prozesse können so gezielte Maßnahmen über die Ämterstruktrukturen hinweg zielorientiert und fristgerecht zusammenlaufen.
Einkaufsstadt Saarlouis wird gestärkt
Es reicht nicht, wenn wir im Ist-Zustand verweilen. Durch eine schnelle Umsetzung vieler einzelner Projekte schützen wir uns gegen Trockenheit, Hitze, Starkregen, Stürme. Eine grüne Stadt Saarlouis steht nicht nur dem Klimawandel entgegen. Eine grüne Stadt Saarlouis ist sozialer Begegnunsort, sie dient der Gesundheitsvorsorge und macht die Stadt sicherer, sauberer und lebenswerter. Die Attraktivität der Stadt Saarlouis wird dadurch erheblich gesteigert. Und das wird auch den Wirtschaftsstandort und Einkaufsort Saarlouis enorm stärken. Dem fortschreitenden Verödungsprozess, der durch die Corona-Pandemie sicherlich verstärkt wird, kann durch diese Attraktivitätssteigerungen entgegengewirkt werden. Studien aus anderen Städten haben dies längst bewiesen“.

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