Die Corona-Pandiemie und der globale Onlinehandel verschärfen die Probleme der Einzelhändler und Dienstleister in Saarlouis. Durch den Lockdown haben viele Händler über Wochen kein Geld verdienen können, bei weiterlaufenden Kosten. Viele Kunden haben sich noch mehr daran gewöhnt, online einzukaufen. Das bringt die lokalen Unternehmer in eine finanziell prekäre Situation. Die Fraktion der Grünen möchte mit ihrem Koalitionspartner CDU und dem Bündnispartner FDP den Geschäftsleuten unter die Arme greifen. In einem ersten Schritt soll über ein Förder- und Supportkonzept mit Blick auf die Schaffung digitaler Strukturen für Saarlouiser Einzelhändler/Dienstleister die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen entwickelt werden.
In einem umfassenden Antrag beantragen die Mehrheitsfraktionen ein Konzept zur Erstellung digitaler Auftritte und deren Vernetzung in lokale Verkaufsnetze für Saarlouiser Geschäfte.
Das beantragte Förderkonzept für die Saarlouiser Geschäftsleute sollte deshalb enthalten:
- Technischen und finanziellen Support für Saarlouiser Geschäfte bei der Erstellung von Webauftritten, wenn sie sich in ein gemeinsames Saarlouiser Marketingkonzept einfügen.
- Technischen Support, Schulungen und Hilfestellungen bei der Einbindung in die Plattform „MeinSaarlouis360“
- Förderung eines auf regionale Produkt- und Dienstleistungen abhebenden Saarlouiser Werbe- und Marketingkonzeptes, das verstärkt auf digitale Präsentationsformen hinweist.
Gabriel Mahren: Gemeinsam Amazon und Co. die Stirn bieten
“Seine Waren oder Dienstleistung auch online anzubieten, ist ein Service, den der Kunde zusätzlich erwartet. Mit unserem Antrag auf Entwicklung eines Digitalisierungskonzeptes für Saarlouiser Geschäfte können wir den Startschuss geben. Es bedarf jedoch der tatkräftigen Unterstützung aus der Wirtschaft, dem „Verband Saarlouis“ und der städtischen Verwaltung. Gemeinsam können wir Amazon und Co. zumindest ein stückweit die Stirn bieten“, so Gabriel Mahren, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat von Saarlouis in seiner Rede im Stadtrat.
Finanziert werden soll das Konzept im Rahmen des Haushaltsvollzuges mit vorhandenen und freigewordenen städtischen Haushaltsmitteln. So soll z.B. die im städtischen Haushalt eingeplante Finanzielle Unterstützung der „Saarlouiser EXPO“, die aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, zum Aufbau genutzt werden.
Gerald Purucker: Saarlouis muss ein Erlebnisort werden
Gerald Purucker, stv. Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN sagt abschließend: „Wir müssen die Chance nutzen und unseren Einzelhändlern und Geschäftsleuten ein digitales und damit zukunftsfähiges Konzept bieten. Uns ist sehr wohl bewusst, dass ein digitales Konzept allein den fortschreitenden Trading-Down-Prozess nicht allein stoppen kann. Wichtig ist zum Beispiel auch, dass es uns gelingt, wieder die Leute in die Stadt zu locken. Dazu müssen wir die Attraktivität der Innenstadt und der Stadtteile steigern. Wir müssen die Stadt zu einem Erlebnisort machen. Deshalb möchten haben wir z.B. bereits einen Ideenwettbewerb für eine mögliche Neugestaltung des Großen Marktes in Auftrag gegeben. Erst wenn wir (wieder) eine gute Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Aufenthaltsqualität durch städtebauliche Attraktivität mit viel Grün bieten, können wir den Trend stoppen“.
Es bedarf also einem gesunden Branchenmix` in einer attraktiven Stadt Saarlouis. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger um tatkräftige Unterstützung. Dies können sie tun, indem sie die im Aufbau befindliche Plattform „MeinSaarlouis360“ mit unterstützen und versuchen, möglichst lokal einzukaufen. Dadurch können wir auch zukünftig gewährleisten, dass Saarlouis weiterhin DIE Einkaufsstadt im Saarland bleibt.
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