Die Landesstraße 167 (L167) führt zwischen Picard/Neue Welt und Neuforweiler ohne Radwegeführung. Seit 1970 ist Neuforweiler ein Stadtteil von Saarlouis. Seit 1970 gibt es keine sichere Radwegeverbindung zur Innenstadt. 50 Jahre! Das Thema wurde im Ausschuss für Nachhaltigkeit, Ökologie und Verkehr kontrovers diskutiert. Und wieder einmal ist der zuständige Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) Mittelpunkt der Diskussion. Denn der Saarländische Radverkehrsplan weist hier eine Lücke auf. Der Radweg könnte entkoppelt entlang der L167 geführt werden. Der LfS möchte jedoch andere Varianten.
Gerald Purucker: Varianten des LfS unakzeptabel
Der LfS hat der Stadtverwaltung einen Konzeptplan bzgl. einer Alltagsradwegeführung zwischen Altforweiler und Picard vorgestellt (s. Plan). Beide Varianten führen über vorhandene Straßen durch landwirtschaftlich genutzte Flächen westlich an Neuforweiler vorbei. Die Grünen lehnen die Planungen ab, weil die vorgeschlagenen Strecken enorm umwegig und als Alltagsrouten nicht geeignet sind. Dazu Gerald Purucker im Ausschuss: „Die Varianten zielen an einer direkten und akzeptablen Radwegeführung vorbei. Enorme Umwege, Verschmutzte Fahrbahnen, nicht angeleinte Hunde und eine Radverkehrsführung um den Tafflingsweiher mit vielen Spaziergängern sind nicht gerade einladend für Fahrradfahrende und Fußgänger. Es geht hier um einen sicheren Alltagsradverkehr mit direkter Verbindung zur Innenstadt. Wir lehnen deshalb die beiden Varianten des LfS entschieden ab. Der Saarländische Radverkehrsplan weist ja auch eine Strecke entlang der L 167 und nicht abseits über Feld und Wiesen aus. Da scheinen einige immer noch nicht verstanden zu haben, wie eine Verkehrswende eingeleitet werden kann“.
Der LfS lehnt zunächst eine straßenbegleitende Bauweise des Radweges direkt an der L167 ab, da zu viele Grundstückseigentümer betroffen seien, mit denen man in Verhandlungen treten müsse. Damit war der Fall für das LfS vorerst erledigt.
Eigenes Konzept aus Saarlouis
Die Verwaltung der Stadt Saarlouis hat deshalb eigens ein Konzept für die Radverkehrsführung entlang der L 167 in Picard und Neuforweiler erarbeitet. Dieses soll auch in das kommende gesamtstädtische Radverkehrskonzept eingebracht werden. Um einen entkoppelten Radweg bauen zu können, sind kleinere Grunderwerbe entlang der Straße von nöten. Anders als der LfS, der als Hauptlastträger die Grundstückserwerbsproblematik als „nicht realisierbar“ eingestuft hat, sieht es die Verwaltung. Es wären nur etwa ein Duzend Grundeigentümer, welche einen kleinen Teil entlang der Straße verkaufen müssten.
Oberbürgermeister muss mithelfen
Grünen Ausschussmitglied Purucker wünscht sich deshalb den Einsatz der Verwaltungsspitze in dieser Angelegenheit. Denn: „So, wie seit 50 Jahren die Radverkehrsführung von Neuforweiler zur Innenstadt läuft, kann es nicht bleiben. Erwachsene RadfahrerInnen dürfen nicht auf dem parallel der L 167 geführten Fußweg fahren. Das ist offiziell verboten. Sie müssen auf der Straße bleiben. Die Geschwindigkeit zwischen Picard und Neuforweiler ist auf 70 km/h beschränkt. Verdeckte Geschwindigkeitsmessungen des Landratsamtes Saarlouis im Jahr 2017 haben gezeigt, dass etwa 80 % die Geschwindigkeit überschreiten, die Spitzengeschwindigkeit wurde mit 170 km/h (!!!) gemessen. Da erklärt sich schon von selbst, dass ein entkoppelter Radweg benötigt wird. Wir hoffen hier auf Unterstützung des Oberbürgermeisters und der gesamten Verwaltungsspitze.
Der Ausschuss hat einen einstimmigen Beschluss gefasst, die Radverkehrsführung entlang der l 167 weiter zu verfolgen und in das gesamtstädtische Radverkehrskonzept einzubringen. Wir danken an dieser Stelle auch den Mitarbeitern der Tiefbauabteilung im Rathaus, die sich für einen entkoppelten Radverkehr einsetzen.
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