Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) plant die Herstellung einer LKW-Rastanalge an der A 8, nähe der Ausfahrt Saarwellingen. Die beanspruchte Fläche liegt zur Gänze auf Saarwellinger Gemeindegebiet, ein Teil der Grundstücke ist in Eigentum der Stadt Saarlouis. Mittlerweile hat sich eine Bürgerinitiative (BI) gegen die Pläne des LfS gegründet.
Die Fraktionsspitze der Grünen im Stadtrat von Saarlouis, Gabriel Mahren und Gerald Purucker haben sich mit Vertretern der BI zum Gedankenaustausch vor Ort getroffen. Dabei wurde klar, dass der geplante Standort aus unterschiedlichsten Gründen nicht realisiert werden kann und darf.
Gabriel Mahren: „Der LKW-Verkehr rund um Saarlouis und Saarwellingen nimmt ständig zu. Das ist zum Großteil auch der falschen Verkehrspolitik in Deutschland und im Saarland geschuldet. Der Standort Saarwellingen scheide aus Sicht der Grünen ohnehin schon aus, weil zusätzlich von der A620 ein Umfahrungsverkehr entstehen würde. Deshalb sind die Planer gefordert, einen alternativen Standort zwischen dem Autobahndreieck Saarlouis und Merzig zu finden. Dann gäbe es auch keine zusätzlichen und unnötigen LKW-Fahrten auf der A8 zwischen dem Autobahn-Dreieck Saarlouis und Saarwellingen“.
Birgit Summa, die Sprecherin der BI, begrüßte diese Argumentation: „Es kann nicht sein, dass andere in Frage kommenden Standorte, welche kilometerweit von einer Wohnbebauung entfernt sind, aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht weiter verfolgt werden. Wenn Gründe der Finanzierbarkeit über das Wohl der Bürgerinnen und Bürger gestellt werden, so ist dies nicht akzeptabel“.
Stv. Fraktionsvorsitzender Gerald Purucker gab zu bedenken, dass Saarlouis und Saarwellingen bereits mit extremen Lärmbelästigungen durch den Autobahn- und Schwerlastverkehr betroffen sind. Das hat der 3. Lärmaktionsplan der Stadt Saarlouis bestätigt. Zusätzlich wird erwartet, dass es einen Abkürzungsverkehr von der A620 zur A8 zur Rastanlage mitten durch Saarlouis geben könnte, u.a. auch um Mautgebühren zu sparen. Der geplante LKW-Rastplatz würde die ohnehin schon angespannte verkehrliche und lärmende Situation um Roden, Fraulautern, Steinrausch und Saarwellingen zusätzlich verschärfen.
Weitere Gründe, die gegen ein Ausweisung am Standort Saarwellingen sprechen, sind die Naherholungsfunktion der Flächen für Saarwellinger Bürgerinnen und Bürger.
„Wir brauchen eine interkommunale Abstimmung zwischen den Saarwellingen und Saarlouis. Deshalb werden wir das Gespräch mit Vertretern der Stadt Saarwellingen suchen. Es gebe schon fraktionsübergreifende Signale aus beiden Kommunen, den geplanten Rastplatz abzulehnen“, so Gabriel Mahren abschließend. Allerdings dürfe die BI nicht locker lassen und muss weiter mit Aktionen und Gesprächen mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung auf ihre Belange aufmerksam machen.
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